Katharina Peters: Leuchtturmmord

„Nichts geschieht ohne Auswirkung auf die Zukunft“

Ich kannte bereits die ersten beiden Bände der Rügen-Krimis von Katharina Peters, Hafenmord und Dünenmord, nun habe ich mit ebensoviel Freude den fünften Band Leuchtturmmord gelesen. Die Bände sind von einer gleichbleibenden Qualität, allesamt sehr spannend und sprachlich ansprechend. Sie zeichnen sich für mich durch eine sehr gelungene Mischung aus hauptsächlich Krimihandlung, angereichert durch etwas Privatleben und Regionalflair aus, von den beiden letzteren Zutaten nicht zuviel. Die Bücher lassen sich mühelos auch unabhängig voneinander lesen, alle wichtigen Informationen sind in jedem Band enthalten, aber natürlich bauen sie in Bezug auf die persönlichen Belange der Ermittlerin Romy Beccare und ihres Teams aufeinander auf, so dass sich der Lesespaß noch erhöht, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest.

Romy Beccare, die nach dem frühen Tod ihres Partners inzwischen mit dem Stralsunder Polizisten Jan Riechter wieder einen Lebenspartner gefunden hat, steht auch dieses Mal im Mittelpunkt des Rügener Ermittlerteams. Allerdings wird aus dem einen Mordfall an der jungen Mutter Merle Zober schnell mehr. Einerseits stellt sich bei den Ermittlungen heraus, dass bereits vier Mitglieder aus Merles Jugendclique nicht mehr am Leben sind, andererseits arbeitet Jan mit seiner Ermittlergruppe in Stralsund an mehreren Fällen nach illegalen Boxkämpfen verstorbener Boxer, die irgendwie mit dem Mord an Merle Zober zusammenzuhängen scheinen. Besondere Brisanz erhält dieser zweite Handlungsstrang dadurch, dass ein Staatsanwalt aus Schwerin persönlich in die Szene verwickelt zu sein scheint und seine schützende Hand darüber hält, was bereits Jans neue Kollegin Olivia die Karriere in Schwerin gekostet hat. Die daraufhin hinzugezogene interne Ermittlerin Gerit Schlegel, die mit voller Power ans Werk geht, ist ein charakterliches Highlight in diesem personell bereits stark besetzten Krimi.

Ein im besten Wortsinn solider, intelligenter, sehr spannender und unterhaltsamer Krimi mit zwei ebenso sympathischen wie harmonischen Ermittlerteams, denen man bei den Ermittlungsarbeiten gerne über die Schultern schaut! Für mich war dieser fünfte Band Ansporn, die fehlenden Bände drei und vier unbedingt nachzuholen und auch bei eventuellen Folgebänden dabeizubleiben. Verwundert hat mich nur das Cover: Ein Leuchtturm wäre eindeutig passender gewesen als die abgebildete Brücke, aber das ist sicher nur eine Randnotiz wert.

Katharina Peters: Leuchtturmmord. Aufbau 2016
www.aufbau-verlag.de

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